Zukunft der Jagd & wo bleibend die Kids?

Die Diskussion ist schon in aller Munde: Hat die Jagd noch Zukunft?

 Aus meiner Sicht hat die Jagd Vergangenheit und natürlich auch Zukunft. Dass das Bild des betrunken, dickbauchigen, „blutverschmierten“ Mannes, mit speckigem Hut und schlampig umgehängter Waffe ein Auslaufmodell ist, mag uns Jägern vielleicht bewusst sein. Aber die Gesellschaft hat noch immer dieses Bild in ihren Köpfen gespeichert. Und dieses gilt es schleunigst auszuwechseln. Auf das Bild des Menschen, der sich um die Natur und seine Anliegen kümmert. Der ein Sprachrohr für das Wild und seinen Lebensraum ist. Ein Mensch, der die Sorgen und Nöte der Tiere des Waldes und des Feldes versteht, erkennt und diese vor allem offen kundtut. Zum Wohle unserer Natur. Zum Wohle unserer Zukunft. Ein Jäger und ein Jägerin, die Wild jagen und es entnehmen. Menschen, die den Kreislauf der Natur ehrlich und offen leben und auch zeigen.

Wir Jäger sind nicht mehr nur die stupiden Almöhis, die bewaffnet durch den Wald schleichen und dem Wild nachstellen. Auch wir haben uns entwickelt und sind mit der Zeit gegangen. Bei uns hält genauso die Technik Einzug. Nutzen wir dies wohlweislich, können wir darauf stolz sein und dies offen zeigen. Durch Verheimlichen und Verstecken schüren wir nur noch mehr Groll bei der „falschen ökö-Gesellschaft“.

 

Zeigen wir uns

Zeigen wir uns und erklären den Nicht-Jägern, was wir alles tun und warum wir es tun. Legen wir die Angst ab und stehen offen zu unserer Leidenschaft. Sie ist das Natürlichste überhaupt! Die Basis dazu bildet jeder einzelne Jäger. Es gibt in Österreich einige wenige führende Persönlichkeiten, die dies machen. Darüber bin ich froh und dankbar. Ich musste aber auch erleben, wie Landesjägermeister in nicht-jagender Gesellschaft von mir auf die Jagd angesprochen wurden, und ich dann ermahnt wurde, das Thema zu wechseln – es sei die falsche Gesellschaft! So etwas darf auf keinen Fall passieren!

 

Wie immer – jammern hilft nicht. Was sind die Lösungen?

Bringen wir den Kids die Jagd näher. In der Slowakei durfte ich erleben, wie Schulklassen ganz selbstverständlich jedes Jahr die Trophäenschau besuchen. Dazu findet ihr einige Bilder auf unserer Instgram-Seite jagdversicherung.at_byangela. Den Kids wird die Bedeutung der Jagd erklärt und vor allem die Angst und Scheu genommen. Es gibt Bastelecken zum Thema Wild. In dieser Gegend kennen die Kids den Unterschied zwischen Reh- und Rotwild. Bei uns glauben immer noch die meisten, der Hirsch sei der Papa vom Reh. Wie sollte es anders sein, wenn auch die Lehrer keinen Bezug zur Jagd und heimischen Natur haben.

Weiters wurde dort ein Schießkino für Kids aufgebaut, um auch Action in die Sache zu bringen. Besonders schön fand ich den Malwettbewerb. Die Bilder der Kids wurden dort ausgestellt und offiziell prämiert. Besser kann man Kinder nicht motivieren und hin zur Natur lenken. Ganz einfach – mit viel Spaß und Freude.

 

Haben die österreichischen Jäger Angst?

In Gesprächen mit Österreichern dazu kam dann immer sofort die Angst. Die Angst, dass man dadurch einen „Shitstorm“ auslöst. Die Angst, dass man dadurch von Eltern verurteilt oder ‚doof‘ angesprochen wird. Wenn Österreich, als Land mit der Tradition „Jagd“ Angst vor seinen eigenen Leuten hat – wo sind wir hingekommen? Den Mutigen gehört die Welt. Lasst uns offen über die Jagd reden und lasst sie uns offen zeigen. Dann nehmen wir vielen anderen die Angst.

Ich selbst durfte schon vor Schulklassen die Jagd präsentieren. Mit meiner Leidenschaft konnte ich vielen ein anderes, neues Bild der Jagd vermitteln. Mehr Verständnis und mehr Interesse. Die Kids und Jugendlichen waren erstaunt, wie ‚cool‘ die Jagd und das ganze ‚Drum-Herum‘ ist. Interesse war geweckt und ich bin mir sicher, das war für den Großteil sehr prägend für den Rest ihres Lebens.

Für fast alle Stadtkinder war logischerweise nicht klar, wie der Tagesablauf von Wildtieren aussieht und was passiert, wenn sie grölend und laut lachend durch den Wald stampfen. Und wenn man bei nur einem Kind von zehn ein Umdenken bewirkt – dann haben wir schon gewonnen. Aus Erfahrung weiß ich aber, es sind mehr 😉

 

Hier ein paar Tipps, was wir tun können.

Der Zeitaufwand lohnt sich. Denn vielleicht wollt auch ihr, dass eure Kids später einmal ein unbeschwertes, freies und schönes Jägerleben leben können:

 

            Kinder- & Jugendprogramme auf Trophäenschauen

            Malwettbewerbe an Schulen im Hegering

            Kurzvortrag oder Workshop mit Kindern im Zuge der Schulwandertage

            Besuch von Jägern an Schulen

            Jagdhundevorführungen an Schulen

            Kinder von Freunden und Bekannten mit auf die Jagd, die zum Füttern oder in den Wald mitnehmen

            Lehrer und Direktoren motivieren, zB die Naturwelten Steiermark zu besuchen

            Aktive Programmentwicklung für Kinder über Jagdvereine

             

Es ist so einfach – probiert es aus. Ein Kinderlächeln habt ihr damit bestimmt!