Wärmebild und Nachtsicht – Der Unterschied und warum es wichtig ist

 Die Jagd wird moderner und die Technologien halten auch bei uns im grünen Gewand Einzug.

War es bis vor ein paar wenigen Jahren noch üblich, dass wir als Jäger mit dem selben 6fach Absehen auf die Jagd nach Fuchs bis Hirsch gingen, werden die Zieleinrichtungen immer technischer. Eine verstellbare Optik ist mittlerweile Standard. Doch das war erst der Anfang.

 

Kritiker gibt es immer

Aber nicht nur die Bejagung bei Tag hat sich verändert, sondern insbesondere auch die Bejagung in der Nacht. Waren wir früher noch auf Mondlicht angewiesen, hilft uns heute schon die Nachtsicht- und Wärmebild-Technik. Hier gibt es – auch unter den Jägern – noch immer viele Kritiker und Skeptiker. Einige fürchten, dass dadurch das Wild noch mehr beunruhigt wird und Jäger unwaidmännisch werden. Sie begründen es oft damit, dass dann die Stücke einfach immer und zu jeder Zeit erlegt werden können und somit die Hemmschwelle sinkt, beispielsweise Rehböcke und Hirsche bei Nacht zu erlegen. Dass es schwarze Schafe gibt, ist klar. Die gibt es aber auch im Straßenverkehr und überall sonst. Als fermer und zeitgerechter Jäger sollte man aber den Nutzen und Mehrwert – insbesondere gegenüber den Tieren – kennen.

Wie eingangs erwähnt, wurde früher der Schuss „ins Schwarze“ wörtlich genommen. Es wurde und wird noch immer auf „schwarze Wutzel“ geschossen, in der Annahme, es handle sich um das passende Wildschwein. Das Mondlicht, welches logischerweise nur auf Freiflächen hilft und im besten Fall noch Spots oder am Gewehr montierte Taschenlampen gaben kurz  die Möglichkeit, zu erahnen, worum es sich bei der dunklen Gestalt handeln könnte und wo vorne und hinten sein könnte. Das das keine (!) weidgerechte Jagd darstellt und darstellen kann, sollte jedem klar sein. Genau durch solche Aktionen kam es zu unzähligen Unfällen, Fehlschüssen und Wundschüssen an Tieren. Daher ist die Technik hier aus meiner Sicht sogar ein Segen – vorausgesetzt, man bleibt ehrenwert und weidmännisch.

 

Dieser Beitrag gibt zum einen einen groben Überblick über die aktuelle Technik und zum anderen Argumente für die Verwendung von Nachtsicht (NS) und Wärmebild (WB) Technik.

 

Unterschied Nachtsicht und Wärmebild bei der Jagd

Nachtsicht: Sie verstärken das vorhandene Licht und geben so ein detaillierts Bild. Sie sind allerdings von Restlicht abhängig. Von anderen Lichtquellen kann das Bild beeinträchtigt werden. Viele Nachtsicht-Geräte werden verbessert durch den zusätzlichen Einbau von Infrarot-Strahlern. Dabei sendet das Gerät zusätzlich IR Strahlen aus, und macht aus den zurückkommenden IR-Strahlen ein für den Jäger verbessertes Bild, welches er dann am Screen sieht.

Die Anschaffungskosten sind zwar günstiger als beim WB, allerdings funktioniert diese Technik nicht bei absoluter Dunkelheit ohne Restlicht (zB Neumond im Wald an der Kirrung).

 

Wärmebild: Wärmebildgeräte erkennen, wie das Wort schon sagt, Wärme. Mittels Infrarotstrahlung überprüft das Gerät die Umgebung und gibt am Screen ein Bild von der Umwelt ab, nur anhand der Temperatur. Dies ist so fein, dass man dadurch, bei guten Geräten, sogar die Umrisse der Bäume genau erkennen kann. Es zeichnet ein genaues Bild anhand der „zurückgesandten“ Temperatur. Mit Übung am Gerät, lässt sich die Gegend sehr korrekt sehen und das Wild gut ansprechen. Insebesondere bei Wildschweinen, kann hier sehr gut das Geschlecht erkannt werden. Bei führenden Bachen sind beispielsweise die Zitzen sehr gut zu sehen. Bei Keilern die Hoden und der Pinsel. Die Wärmebild-Technik oder Thermal-Technik gibt es für Beobachtungsgeräte und auch für Zielfernrohre.

Für viele liegt der Nachteil hier im hohen Anschaffungspreis.

Es gibt mittlerweile schon kombinierte Geräte am  Markt, diese sind aber noch nicht ganz ausgereift. Hier kommt in den nächten Jahren sicher eine immense Entwicklung auf uns zu.

 

Argumente für die Verwendung von Nachtsicht- & Wärmebild bei der Jagd

Um den Kritikern von Nachtsicht- und Wärmebildtechnik eine neue Sicht auf die Dinge zu geben und Befürworten gute Argumente zu liefern, hier ein paar Gedanken pro WB und NS.

 

            Korrekte Ansprache: Durch die neuen bildgebenden Techniken, ist die Ansprache von Wild viel klarer und sicherer. Schüsse auf „etwas Schwarzes, das sich bewegt hat“ sollten fortan der Vergangenheit angehören. Man kann genau ansprechen und kann nach dem Schuss am Wild mit dem Blick draufbleiben. Bei führenden Bachen erkennt man die Zitzen, und kann daher verhindern, einen fatalen Fehlabschuss zu machen.

            Zu Beobachtungszwecken: Oft jammern viele Jäger, im Revier sei kein Wild mehr, die Rehe seien verschwunden, weil  zu viele Wanderer unterwegs sind. Wenn man sich aber mit dem Wärmebild durch den Wald bewegt, erspäht man viel mehr und erfreut sich öfter eines Anblicks. Bei Wildzählungen sind diese Geräte ein wahrer Segen, denn auch auf größere Distanzen kann der Bestand von beispielweise Gämsen (denken wir an die Gamszählungen, Birkhahn, etc. ) oder Rotwild besser dokumentiert werden – ohne unnötige Unruhe durch Gestank und Bewegung ins Revier zu bringen.

            Bei der Nachsuche. Sollte kein Hund zur Stelle sein oder der Hund unterstützt werden, hilft auch hier insbesondere die Wärmebildtechnik.

            Leiseres Abbaumen: Manchmal ist es doch so, dass wir Jäger vom Hochsitz steigen, wenn das Wild seine Zeit zum Austreten hat. Mit Hilfe der Wärmebildtechnik können wir  die Gegend vor dem Abbaumen noch einmal inspizieren, um im Bedarfsfall einen anderen Rückweg zu nehmen. Damit das Wild beim Austreten auf die Äsungsfällen nicht unnötig beunruhigt wird.

Wenn du selbst diese Technik hast und nutzt, weißt du bestimmt auch, wie teuer es ist. Sollte einmal ein Schaden an den Geräten sein, zB es fällt dir runter und die Linse bricht oder es wird dir gestohlen, dann kannst du den finanziellen Schaden mit der Jagdkasko abdecken! Denk‘ dran und sichere dich am besten gleich jetzt noch ab. Hier geht’s zum online Abschluss der Jagdkasko um nur 134,04 im Jahr. 

Wir sind selbst überzeugt von der Technik und können uns eine Jagd ohne sie nicht mehr vorstellen. Dazu stehen wir und wünschen uns, dass durch gute Aufklärung aller, die Jagd besser verstanden und akzeptiert wird.